Geschichte der Volksschule St. Jakob
Zitierte Auszüge der Chronik "St. Jakob am Thurn" von Susi Kermauer
...und so ersuchte im Jahr 1758 der damalige Vikar der Kirche St. Jakob den Grundherrn Graf Platz ein "ordentliche Schule am Thurn" zu errichten. Der Grundherr kam diesem Ansuchen nach und bestellte 1759 Georg Prandner als "Schulhalter für den Elsbether Bezirk".
..."Das Bestreben der Elsbether, die Schule wieder harab zu bringen, war vergeblich, und eine von ihnen 1785 eigenmächtig begonnene Schule war von kurzer Dauer."
..."Das Bestreben der Elsbether, die Schule wieder harab zu bringen, war vergeblich, und eine von ihnen 1785 eigenmächtig begonnene Schule war von kurzer Dauer."
...1785 scheint Josef Jetzt als Mesner, Organist und Schullehrer auf
...Von den eingeschriebenen 92 Schülern kamen - so die Schulchronik - einige sehr fleißig, andere aber überhaupt nie zum Unterricht. Lehrgegenstände waren: Religions- und Sittenlehre, Buchstabieren, Schönschreiben (deutsch und lateinisch), Lesen (deutsch und lateinisch), Rechnen (Kopf- und Ziffernrechnen, Sprachlehre, Rechtschreiben und Aufsatzbildung.
...im Schuljahr 1885/86 waren sogar 141 Schüler eingeschrieben.
Bis zum Jahr 1867 mußte der Lehrer das Schulgeld von den Kindern oder den Eltern selbst einsammeln, nur für die armen Kinder erhielt er, soweit sie aus dem Hofmark kamen, vom Patrimonialherren, für die übrigen vom Stadtgericht Hallein, einen fixen Betrag.
Um die Jahrhundertwende wurde der "Volksschulverein von St. Jakob am Thurn" gegründet. Sein Zweck waren "die Gründung und förderung eines Ortsschulfonds, die Sorge für arme Schulkinder, Veranstaltung von Christbaum- und anderen Schulfesten sowie Erweiterung der Schülerbibliothek und der Lehrmittelsammlung".
Die Gemeinde wollte überhaupt die Schule in St. Jakob auflassen und dafür die Pucher Schule vergrößern. Nach längeren Kontroversen einigte man sich aber 1905 darauf, doch in St. Jakob eine neue Schule zu bauen.
1906 wurde das neue Schulhaus, samt einer Wohnung für den Lehrer errichtet.
Während des ersten Weltkrieges nahm zwar die offizielle Schülerzahl nicht ab, wohl aber der tatsächliche Schulbesuch. Die Männer mußten einrücken, und viele Kinder wurden am Hof zur Feld- und Stallarbeit gebraucht.
1911 war die Schule einklassig, das heißt, die Kinder von 6 bis 14 Jahren wurden in einem Raum von einem Lehrer unterrichtet.
Ab dem Jahr 1947 wurde allgemein die höchstzulässige Schülerzahl für ein Klasse mit 40 festgesetzt. Damit wurde es notwendig, eine zweite Klasse einzurichten - vorerst aus Platzmangel aber nur im Wechsel Unterricht. Die größeren Kinder, die zu Hause zur Arbeit gebraucht wurden, gingen am Vormittag zur Schule, die kleinen, die so länger schlafen konnten und dadurch im Winter schon einen geräumten Schulweg vorfanden, am Nachmittag.
Im Herbst 1980 sank die Schülerzahl nochmals, und man sprach wieder davon, die Schule aufzulösen. Ein neu gegründeter Elternverein unter der Führung der Obfrau Gabriele Veit setzte sich jedoch energisch für die Beibehaltung der Schule ein und hatte damit auch Erfolg - die Schule blieb erhalten.